Die Fanszenen habe ihrer Androhung Taten folgen lassen - zumindest in Teilen. Viele Fußballfans wollen an diesem Spieltagswochenende ihren Unmut gegen die Entscheidung der Deutschen Fußball Liga (DFL) kundtun - mit einem Stimmungsboykott.
„Wir sind nicht bereit, dem Ausverkauf des deutschen Fußballs tatenlos zuzusehen. Um zu verdeutlichen, dass der viel beschworene 12. Mann bundesweit nicht bereit ist, als Teil der Verhandlungsmasse des DFL-Deals mit dubiosen Investoren herzuhalten, werden wir zwölf Minuten schweigen“, hieß es am Freitag von mehreren Fangruppen in einer Stellungnahme der Fanszene Deutschland, die auch in den sozialen Medien verbreitet wurde.
Polizei drohte Hansa Rostock mit Abbruch
Fans von Hansa Rostock schlugen bei ihrem Protest extrem über die Strenge. Ab der 13. Minute zündeten die Rostocker Fans massiv Pyrotechnik. Leuchtraketen flogen ebenfalls aus dem Gästeblock auf den Rasen. Deshalb unterbrach der Schiedsrichter die Partie und beorderte die Profis in die Kabine. Erst neun Minuten später wurde die Begegnung fortgesetzt.
Die Polizei war in der Halbzeit in der Kabine der Gäste aus Rostock und drohte mit einem Spielabbruch, sollte sich die Lage auf den Rängen nicht beruhigen. Torwart und Hansa-Kapitän Markus Kolke hatte zuvor den Dialog mit den Fans gesucht und darum gebeten, das Abfeuern der Feuerwerkskörper zu unterlassen.
Das Spiel verloren die Rostocker bei den Ostwestfalen mit 0:3 (0:1). Paderborns Geschäftsführer Martin Hornberger reagierte trotz des Erfolges seiner Mannschaft im Anschluss an die Partie geschockt. Grund dafür war das Verhalten der Hansa-Fans. „Ich habe so etwas noch nie erlebt“, sagte er im Sky-Interview.
Eklat beim Spiel Hansa Rostock - Schalke
Schon in der Vorwoche drohte einem Hansa-Spiel ein vorzeitiges Ende. Das Heimspiel gegen Schalke 04 (0:2) wurde in der ersten Halbzeit wegen schwerer Ausschreitungen für knapp eine halbe Stunde unterbrochen, nachdem Schalker Fans die Begrenzung zum Bereich der Heim-Anhänger durchbrochen hatten. Es wurde Pyrotechnik gezündet. Nach Polizeiangaben hatten Rostocker Fans versucht, in den als Puffer gesperrten Blockbereich zu gelangen.